Der Anlass fand diesjährig zum Thema "Herausforderungen in der Gesundheitsversorgung - in der Schweiz, im Kanton Luzern und in der Region Seetal" statt.
Das Gesundheitswesen in der Schweiz steht vor enormen Herausforderungen. Beim Behördenforum des Netzwerk Politik in Gelfingen wurden aktuelle Probleme und Lösungsansätze diskutiert. Besonders die stetig steigenden Krankenkassenprämien, die 2024 um rund 6 Prozent ansteigen, belasten die Bevölkerung, vor allem Familien mit mittleren und kleinen Einkommen. Doch die steigenden Kosten sind nur ein Teil der Problematik. Eine alternde Bevölkerung, das Bevölkerungswachstum und der Fachkräftemangel fordern ein Umdenken im System.
Matthias Wächter von der Hochschule Luzern machte deutlich, dass die Gesundheitsausgaben seit 1970 stark gestiegen sind und nun etwa 12 Prozent des Bruttoinlandprodukts ausmachen. Digitalisierung und technologische Innovationen bieten jedoch Potenzial für Einsparungen.
Michaela Tschuor, Regierungsrätin des Kantons Luzern, betonte die Notwendigkeit einer integrierten Versorgung und der Förderung der Eigenverantwortung. Ein zentraler Baustein ist die Digitalisierung der Gesundheitsversorgung, insbesondere eine einheitliche Steuerung der Patientendossiers, um Kosten zu senken und die Behandlungsqualität zu verbessern. Die bevorstehende Abstimmung zur Reform des Krankenversicherungsgesetzes (KVG) könnte einen entscheidenden Beitrag leisten, Fehlanreize zu beseitigen und die Gesundheitskosten nachhaltig zu senken.